Revitalisierung Freizeitzentrum / Freibad / Gastronomie / Sportanlagen Bad Tatzmannsdorf

 

KONZEPT:

Architektonische Kriterien – Baukörperstrukturelle Überlegungen:

 

Aufgrund der vorhandenen Hanglage und dem zu berücksichtigenden Bestand der Tennisplätze ca. auf Straßenniveau sowie der Schwimmbecken, ca. 3,5 m über Straßenniveau wird aus funktionellen und wirtschaftlichen Überlegungen ein Quergebäude parallel zur Straßen-/Hanglage gewählt, welches zugleich trennende und verbindende Funktionen in sich vereint.

 

Es entsteht ein lang gestreckter, ruhiger Baukörper, der alle erforderlichen Funktionen aufnimmt, höhenmäßig optimiert in den Hang eingebettet ist und den Freibadbereich oben und die Tennis-/Sportanlagen unten klar funktional trennt, jedoch durch großzügige Einschnitte im Baukörper vielfältige Durchsichten und Einsichten ermöglicht und dadurch visuell miteinander verbindet. Der Querriegel wird zu einer Art „Stützmauer“, löst so die Herausforderung der unterschiedlichen Niveaus und ermöglicht die Schaffung großer ebener Bereiche.

 

Die Haupterschließung erfolgt mittig an der Straßenseite (12 Pkw-Stellplätze) und ermöglicht als „Begegnungszone“ mit niveaugleichem Gehbereich sowohl den fußläufigen Zugang als auch die Zufahrt zu den 4 barrierefreien Parkplätzen direkt vor dem Gebäude sowie die Anlieferung. Durch die Breite des Bereichs ist temporär auch „Gegenverkehr“ möglich. Mittig an der Gebäudefront liegend befindet sich die Erschließung, ebenerdig gelangt man zur Rechten über einen separaten Eingang in den Bereich der Tennisanlage, über eine Treppe bzw. eine Liftanlage gelangt man auf Ebene Freibad / Gastronomie.

 

Auf Ebene Freibad / Gastronomie ermöglicht das über die gesamte Länge vorhandene Vordach badseitig eine witterungsgeschützte Verbindung zwischen Buffet – Toiletten – Umkleiden – Duschen bzw. straßenseitig zwischen Badzugang und Restauranteingang. Durch die vielfältigen Einschnitte und Durchblicke wird das Gebäude „aufgelöst“ und wirkt durch diese Transparenz sehr leicht und elegant. Die erforderlichen Raumvolumen sind auf der Ebene funktionell sinnvoll angeordnet und werden durch das alles überspannende Dach (in Form eines Pultdachs mit geringer Neigung) zu einer Gebäudeeinheit zusammengefasst. Es entsteht ein „Dazwischen“, das den Innenraum mit den Außenräumen verbindet.

 

Gebäudeeinschnitte sind auch auf der unteren Gebäudeebene vorhanden, die eine Durchsicht und den Lichteinfall von der westlichen Hangseite zulassen – konkret beim Hauptzugang und beim Lichthof im Tennisbereich, durch den auch Nachmittagssonne bis in den überdachten Terrassenbereich vor dem Klubraum fällt.

 

Das Prinzip des Vordachs wird auch auf der Zugangsebene auf hangabgewandter Seite beibehalten. Dadurch entstehen im Bereich der Tennisanlage eine überdachte Tribüne und ein Kinderbereich, ein geschützter Hauptzugang in Gebäudemitte, überdachte Zugänge zum Müllraum und Pooltechnik, ein Fahrradabstellbereich, eine Boulderwand, öffentliche Toiletten und eine überdachte Tribüne beim Beachvolleyballplatz. Die Überdachung in Verbindung mit dem Vorplatz bietet gute Voraussetzungen, um ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche zu werden.

 

Um die bebaute Fläche zu minimieren, werden alle Gebäudefunktionen in einem Baukörper zusammengefasst. Die Dachfläche wird als Gründach ausgeführt, die anfallenden Niederschlagswässer werden gesammelt und zur Bewässerung am eigenen Grund verwendet. Das Oberflächenwasser auf Badebene wird über Linienentwässerungen gesammelt und ebenfalls der Regenwasserzisterne zugeführt. Auf Sportebene werden die befestigten Oberflächen aus versickerungsfähigen Materialien (Sand, Kies, Sickerpflaster …) ausgeführt bzw. wird durch entsprechende Oberflächenneigung das Niederschlagswasser in Sickerflächen abgeleitet.